by sebastian reier
"...Olé Records aus Nijmegen bläst zur Offensive.Vier neue 7inches auf einen Schlag voll mit holländischem Quatsch. Wen es von Ihnen einmal nach Nijmegen verschlägt, dem rate ich dringend zu einem Besuch der Künstlerklitsche Extrapool, deren Protagonisten The Hitmachine sind. Ihrem Namen entsprechen sie nicht im herkömmlichen Sinn. Es rumpelt und krächzt und fünf Menschen spielen, rödeln quasi, aneinander vorbei und kulminieren wiederum in grossartigen Momenten des Wahnsinns. Oldschool und im Geiste des frühen Beefheart. Nur härter. Ich will Euch live sehen, und zwar nicht auf einer Bühne, sondern Ihr sollt die Tax-Free-Zone des Flughafen zusammenbrüllen mit all seinen tuffigen Parfümshops. Ja ja! Macht alles kaputt!! Ein wahrer Amoklauf. Bertin van Vliet [echt! lustig was? INSIDER!] ist seineszeichens Mitglied von Hitgodzilla oder wie die heissen und geht seine Solokarriere zeitgemässer an. Am Computer im Sinne der Fieps-School zwischen Dat Politics, Anne Laplantine und den polyrythmischen Stakkati des Gunter Adler. Echte Musik, spannend zu hören und garantiert keine Softwarepräsentation. TIPP! Als Nächste kommt Zèbra auf den Teller. Die Titel "Leif is Leif" und "Last Night a DJ saved my File" lassen schonmal auf etwas unterentwickelten Humor schliessen und Böses ahnen. So kommt es denn auch. Unmotiviert werden Hits durch die Software gejagt, das Ganze mit faden Loopschleifen oder verschlafenen Beats unterlegt und das soll dann wohl witzig sein. Nein danke, da greife ich sogar noch lieber zum Original. Letzter im Bunde is Harry Merry, eine Art Rain Man des holländischen Pop. Der manische Alleinunterhalter, der nie weiss, welche seiner tollen Melodien er gerade spielen soll. Legen Sie drei Belle and Sebastian Platten gleichzeitig auf [eine davon auf Tempo 45] und spielen Sie dazu eine dieser Bach-Heimorgelplatten vom Flohmarkt. Oder viel einfacher: Kaufen Sie diese Platte und buchen Sie Harry für Ihre Hochzeit oder Betriebsfeier. ..." Sebastian Reier |